Biologische Käferbekämpfung in Hamburg: Was tun bei Käfern in Haus oder Wohnung?
Nach der Sanierung kamen die Messingkäfer…''
Auch wenn viele Insekten als lästig oder gefährlich angesehen werden, haben es doch einige Arten zu symbolischer Bedeutung geschafft, wie zum Beispiel die Marienkäfer, als gepunktete Glücksbringer. Allerdings führen viele Käferarten ein eher verstecktes Leben. Viele Arten sind so klein, dass sie nur unter der Lupe voneinander zu unterscheiden sind. Oft werden sie erst auffällig, wenn die Tierchen in Massen auftreten. So ist es auch mit dem Messingkäfer. Dieser kleine Käfer hat sich auf den Abbau organischer Stoffe wie Textilien, tote Insekten oder Federn spezialisiert und sogar Kot wird verarbeitet. Auch die Larven sind bei der Nahrung sehr flexibel, von trockenen Pflanzenteilen bis Fischgräten wird alles angenommen. Wie viele andere Tiere und Pflanzen auch, sind diese Insekten durch den Menschen über Handelswege in die ganze Welt verschleppt worden. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, tauchte er vor fast 200 Jahren erstmals in England auf. Am häufigsten kommt er hierzulande in alten Häusern vor, da sich hier im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte viel Biomasse zum Beispiel unter Dielen angesammelt hat. Wände und Decken sind häufig noch mit Naturstoffen gedämmt oder gebaut worden und bieten damit den Käfern eine Nahrungsgrundlage und Nistmöglichkeiten. Die schönen alten Gebäude, wie hier im Süden Hamburgs, werden dann saniert und die Messingkäfer werden aus ihrem Unterschlupf vertrieben. Es können dann auch gerne mal mehrere hundert der ca. 3- 5 mm großen Käfer sein. Wie der Name schon verrät, hat er eine metallisch gelb schimmernde Farbe. Der Körper ist mit feinen Härchen überzogen und der Hinterleib fast kugelförmig gerundet. Da er sich nach dem Ausbau der Räume hinter den Wänden und Deckenplatten verbirgt, und eine Bekämpfung mit Insektiziden schwierig und meist wegen der Giftbelastung nicht zu empfehlen ist, hat sich eine Behandlung mit Mineralstaub oder Diatomeenerde bewehrt. Das schädigt die Insekten auf mechanische, völlig ungiftige Weise. Allerdings kann es eine kleine Weile dauern, bis alle Käfer abgetötet sind. Die Anwendung geschieht, indem durch unauffällige Bohrlöcher das Pulver hinter den Wandplatten verteilt wird. Dies geschieht mit hohem Druck, sodass sich das Präparat fein, auch hinter Dachschrägen, ausbreitet. Danach werden die Löcher mit passenden Deckeln verschlossen. Von den pulverisierten Mineralien geht keine Gefahr aus und behalten lange ihre Wirkung.
(eingestellt am 01.10.2022)